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Spannende Kultur-Entdeckungen vom Kanton Thurgau im Bodensee

Kanton Thurgau Grabungen im Bodensee bei Güttingen
   Erfolgreiche Grabungen im Bodensee bei Güttingen.

Abschluss der Tauchgrabungen beim Mäuseturm beim Hafen Güttingen

Ende April 2020 wurden die taucharchäologischen Untersuchungen im Bereich der Untiefe im See vor dem Hafen Güttingen abgeschlossen. In jährlichen Kampagnen konnten seit 2017 in der Umgebung vom sogenannten Mäuseturm ein grosses Pfahlfeld aus der Spätbronzezeit dokumentiert werden. Neben einer Turmanlage aus dem Mittelalter sind auch Befunde aus der Römerzeit nachgewiesen.

Infos unter www.archaeologie.tg.ch

Die Bedeutung der Anlage, um die sich Sagen ranken

Seit 2017 waren Mitarbeiter des Amts für Archäologie jeweils von Februar bis Mai für einige Wochen bei einer etwa 240 Meter vor dem Hafen Güttingen liegenden Untiefe tätig. Auf dieser befindet sich der sogenannte Mäuseturm, ein 15x15 Meter grosses Geviert aus massiven Eichenpfählen und Schwellhölzern. Wie die chronologischen Untersuchungen ergaben, stammt diese Konstruktion aus dem 11. Jahrhundert. Sie war von mehreren Palisaden umgeben.

Funde von mittelalterlichen Gefässen bezeugen, dass der Turm bewohnt war. Besondere Objekte wie ein Silberglöckchen mit vier Menschenköpfen, das vermutlich in liturgischem Zusammenhang verwendet worden ist, unterstreichen die Bedeutung der Anlage, um die sich Sagen ranken.

Bei den Arbeiten entdeckten die Taucherinnen und Taucher …

… in der Umgebung des Mäuseturms ein 1,5 Hektar grosse Pfahlfeld. In der Zwischenzeit wurden über 2300 Hölzer vermessen und beprobt. Sie stammen von spätbronzezeitlichen Pfahlbausiedlungen, aus der Zeit von etwa 1100 und 930 v.Chr. Aus dem Seegrund ragenden Pfahlköpfe und stark verschliffene Keramikfragmente zeugen davon, dass die Fundstelle ständiger Erosion ausgesetzt ist. Zu den wichtigsten Funden gehören mehrere Lappenbeile aus Bronze oder bronzene Schmucknadeln.

Ein kleines Stück Goldblech, das vielleicht ursprünglich als Dekor eines anderen Gegenstandes diente, wird derzeit noch genauer untersucht. In etwa 200 Meter Distanz lokalisierten die Taucher ein weiteres Pfahlfeld mit Hölzern aus der Römerzeit. Auch einige der Pfähle im Bereich des Mäuseturms datieren ins 2./3. Jh. n.Chr., von der römerzeitlichen Nutzung der Untiefe selbst zeugen Gefässscherben und Ziegelfragmente.

Erschwerte Bedingungen bei den anspruchsvollen Arbeiten

In diesem Jahr wurden die Arbeiten aufgrund der regelmässigen Bisen unter erschwerten Bedingungen durchgeführt. Mit Abschluss der diesjährigen Kampagne sind die taucharchäologischen Arbeiten beim Mäuseturm vorläufig beendet. Die bisherigen Ergebnisse machen deutlich, dass auch auf grosse Distanz zum heutigen Ufer mit durch die Zeiten genutzten Fundstellen zu rechnen ist. Es muss daher Ziel kommender Untersuchungen unter Wasser sein, weitere solcher Fundstellen aufzufinden.

Für einen Eindruck der taucharchäologischen Untersuchungen beim Mäuseturm zu gewinnen, stehen auf der Homepage des Amts für Archäologie ab dem 11. Mai Filme zu Verfügung (www.archaeologie.tg.ch).

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Zur Autorin Ingrid Noll
Ingrid Noll, geboren 1935 in Shanghai, studierte in Bonn Germanistik und Kunstgeschichte. Sie ist Mutter dreier erwachsener Kinder und vierfache Grossmutter. Nachdem die Kinder das Haus verlassen hatten, begann sie Kriminalgeschichten zu schreiben, die allesamt sofort zu Bestsellern wurden. ›Die Häupter meiner Lieben‹ wurde mit dem Glauser-Preis ausgezeichnet und, wie andere ihrer Romane, auch erfolgreich verfilmt.
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