«Vom Sinn im hohen Alter» von Heinz Rüegger (TVZ)

Eine theologische und ethische Auseinandersetzung.
Viele Menschen fürchten sich davor, sehr alt zu werden. Das Suchen und Fragen nach Sinn steht oft im Mittelpunkt dieser Lebensphase. Wie können Menschen im hohen Alter Sinn erfahren? Oder geht Hochaltrigkeit Hand in Hand mit Sinnverlust? Welchen Sinn hat diese grosse und alte Bevölkerungsgruppe für die Gesellschaft?
Alltägliche Erfahrungen
Heinz Rüegger verzichtet in seinem Buch dezidiert auf theologische Überhöhung der Fragen und Antworten. Denn Sinn hat auch aus theologischer Sicht mit alltäglichen Erfahrungen von Glück und liebevoller Zuwendung in Beziehungen zu tun. Das hohe Alter wird weder als Ausdruck des Willens Gottes noch als Ziel natürlicher Evolution definiert: Alter wird verstanden als zivilisatorische Errungenschaft, die es in Freiheit zu gestalten gilt. Der Glaube ist dabei kein Sinngarant, aber er kann helfen, Unsinniges und Widersinniges auszuhalten – im Wissen um ein Gehaltensein in Gottes Hand.
Fazit von Kulturonline.ch: Dieses Buch von Heinz Rüegger geht vielen Lebensfragen auf den Grund. Zahlreichen Lesenden mag der Bezug zum Glauben im täglichen Älterwerden helfen.
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Dunkle, traurige Zeiten.
«Heim- und Verdingkinder - Die Rolle der reformierten Kirchen im 19. und 20. Jahrhundert» von Herausgebern Simon Hofstetter und Esther Gaillard (TVZ)
Bis ins Jahr 1981 waren zehntausende Kinder und Jugendliche betroffen von fürsorgerischen Zwangsmassnahmen. Heim- und Verdingkinder, Zwangssterilisierte und administrativ Versorgte litten unter Ausbeutung und Missbrauch. Historische Studien, Biografien und politische Vorstösse haben dazu beigetragen, dass der Öffentlichkeit klar wurde, wie viele betroffene Kinder und Jugendliche unter Ausbeutung und Missbrauch litten.
Zu diesem dunklen Kapitel der Schweizer Geschichte …
…gehört, dass sich auch kirchliche Verantwortliche, insbesondere im Heim- und Verdingkinderwesen, Verfehlungen haben zukommen lassen. Expertinnen und Experten aus Politik, Verwaltung, Kirche und Wissenschaft gehen erstmals der Frage nach, in welcher Art und Weise Vertreterinnen und Vertreter der reformierten Kirchen in die damalige Praxis fürsorgerischer Zwangsmassnahmen involviert waren und welche Lehren wir aus der Vergangenheit ziehen sollten.
«Eine verrückte und traurige Zeit»
Der Kommentar von Kulturonline: Es ist eine verrückte und traurige Zeit gewesen, damals als der Druck auf Kinder und deren Eltern so gross wurde, dass Platzierungen von Heim- und Verdingkindern unausweichlich war. Gut sind die Tage gekommen, wo man solche Geschichten verarbeitet. Aber das persönliche Elend, die inneren Schmerzen bleiben.
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