Giovanni Segantini – Eine Malerlegende in St. Moritz

Ein packendes Buch und 50 Postkarten über das Leben und Schaffen
von Giovanni Segantini. Die neue Publikation aus dem Werd & Weber Verlag in Thun/Gwatt.
Der Werd & Weber Verlag, Thun/Gwatt, hat soeben ein spezielles Buch und 50 Postkarten über Segantini publiziert.
Das Versprechen von Giovanni Segantini (1858 – 1899) am 14. Oktober 1897 in Samedan, Graubünden, wurde wahr: «Ich werde eure Berge malen, Engadiner, dass die ganze Welt von ihrer Schönheit spricht.» Allein mit dem Triptychon, dem dreiteiligen, tiefgründigen Gemälde «Werden – Sein – Vergehen», schuf der eigentlich staatenlose Meister der Hochgebirgslandschaften ein Kunstwerk mit Weltruf, welches im Museum Segantini in St. Moritz bestaunt werden kann.
Der ursprünglich aus Arco (Tirol, damals Kaisertum Österreich) stammende Giovanni Segantini wurde wegen der Militärdienstverweigerung staatenlos. Er hatte kein einfaches Leben - trotzdem: «Ich beklage mich nicht über mein Leben. Meine Kindheit war traurig, meine Jugend beschwerlich, aber jetzt bin ich glücklich», sagte der Maler nach seinen Lebensstationen in Mailand (1865 – 1873), Brianza (1880 – 1886), Savognin (1886 – 1894) und Maloja (1894 – 1899).
Ergreifende Bildmotive
In Savognin im Oberhalbstein im Haus «Peterelli» liess sich Segantini mit seiner Familie 1886 nieder. Eindrückliche, lichtdurchflutete und emotionale Motive aus dem Dorf- und Alpleben gestaltete er zu Werken, in denen die bäuerlichen Menschen in die Landschaft einbezogen waren. Grosse Bilder malte er hier. So die neue Fassung von «Ave Maria bei der Überfahrt», erstmals mit der Technik des Divisionismus gestaltet, ebenso entstand das populäre Bild «Die beiden Mütter» und das Werk «Die Scholle», welches heute in der Neuen Pinakothek in München gezeigt wird.
Segantini: «Ich war überzeugt, dass die Malerei nicht in der Farbe allein begrenzt ist, sondern dass sie zum Ausdruck aller Gefühle, der Liebe, des Schmerzes, der Freude und der Trauer werden könne.»
Von der Echtheit der Farben
Segantini bemühte sich vor allem das Licht festzuhalten. Ihm wurde bewusst, dass man beim Mischen der Farben auf der Palette weder Licht noch Luft festhalten konnte. «Deshalb fand ich das Mittel, die Farben echt und rein anzuordnen, indem ich auf der Leinwand die Farben, die ich sonst auf der Palette gemischt hätte, ungemischt die eine neben die andere setzte und dann es der Netzhaut überliess, sie beim Betrachten des Gemäldes auf ihre natürliche Entfernung zu verschmelzen.»
Für die Weltausstellung in Paris 1900 war das «Panorama des Engadins» geplant, doch es wurde wegen finanziellen Problemen nicht in seiner Gesamtheit realisiert. Als Fragment dessen wurde das «Alpentriptychon» geschaffen, welches sich letztendlich mit der Natur, dem Leben und Tod auseinandersetzte. Heute ist das berühmte und geschichtsträchtige Werk im Segantini Museum in St. Moritz zu sehen.
Im September 1899 stieg der Maler mit Sohn Mario und dem Kinder- und Hausmädchen Barbara Uffer, die oft sein Model war («Bündnerin am Brunnen», 1887, «Strickendes Mädchen, 1888, «Mittag in den Alpen», 1891) auf den Schafberg oberhalb von Pontresina, um am Bild «Sein» zu arbeiten. Kaum angekommen erkrankte er an Bauchschmerzen, die schliesslich in der Schafberghütte am 28. September 1899 zu seinem Tod führte. Seine letzten Worte: «Ich möchte meine Berge sehen», wünschte sich Segantini in Anwesenheit von Ehefrau Bice und dem herbei geeilten Arzt Dr. Oscar Bernhard. Dann schoben sie das Bett ans Fenster.
Erfolge trotz Industrialisierung
Segantini wurde international bekannt und pflegte regen Kontakt mit Persönlichkeiten aus jener Zeit. Die Bilder fanden in den Niederlanden, in Belgien, Deutschland, Österreich und sogar in Japan ein grosses Echo.
Zu jener Zeit konnte man die beschleunigte Industrialisierung, grosse technische Leistungen (u. a. Fertigstellung der Gotthard-Bahn 1882) und Entwicklungen in der Naturwissenschaft feststellen. Segantini, der in Maloja das vom Churer Ingenieur der Gotthardbahn-Gesellschaft, Alexander Kuoni, erbaute «Chalet Kuoni» bezog, sah wie viele andere Künstler im Vordringen naturalistischer und materialistischer Denkweisen eine Gefahr für das Geistige, für die Seele und das Ideal.
Im empfehlenswerten Dokumentarfilm «Giovanni Segantini – Magie des Lichts» von Christian Labhart (Impuls) wird das schwierige (Familien-)Leben Segantinis durch die Stimmen des weltberühmten Schweizer Schauspielers Bruno Ganz (1941 – 2019) und von der Schauspielerin Mona Petri, Enkelin der Schweizer Schauspiellegende Anne-Marie Blanc (1919 – 2009), (Ehefrau Bice) nachgezeichnet.
Link zum Film «Giovanni Segantini – Magie des Lichts»
https://www.youtube.com/watch?v=1l10wdb9Mro
Das Segantini-Komplettpaket Buch und Kartenbilder für nur CHF 50.–! (Werd & Weber Verlag AG, Thun/Gwatt)
In diesen Tagen hat der Wird & Weber Verlag ein eindrückliches Segantini-Komplettpaket mit dem Buch «Segantini – Ein Leben in Bildern» sowie ein 50 Postkarten-Set von Segantini auf den Markt gebracht. Wer sich mit Segantini näher befassen möchte, der findet in diesen beiden Publikationen wertvolle Informationen und Eindrücke.
Giovanni Segantini (1858–1899) gilt als einer der bedeutendsten Maler der Jahrhundertwende. Wie aber ist Segantini, der sich «zum Künstler geboren» fühlte, zu seiner Meisterschaft gelangt?
Ziel dieser Publikation ist es, den Weg nachzuzeichnen, den Segantini als Mensch und Künstler zurückgelegt hat, als unermüdlicher «Kämpfer». Bei einem mit der Natur so stark verbundenen Maler rücken auch seine Wirkungsorte rund um Savognin, St. Moritz, Maloja oder Soglio ins Blickfeld. Dieser Band trägt dazu bei, die wichtigsten Werke des Malers auch aus der Atmosphäre der Landschaft heraus zu begreifen.
Entdecken Sie zudem das fesselnde Werk von Giovanni Segantini in einer Box von 50 Postkarten. Das Buch und die Postkartensammlung nimmt Sie mit auf eine Zeitreise durch Giovanni Segantinis Leben, zu all seinen Schaffensphasen. Bäuerliche Landschaften inspirieren ihn die Harmonie zwischen Mensch und Natur festzuhalten und seine Suche nach Ursprünglichkeit und einfachen Motiven ständig fortzuführen. Meilensteine seines Schaffens sowie zahlreiche Portraits runden die vielseitige Sammlung ab.
Quellen:
Segantini Museum
https://segantini-museum.ch/
Segantinihütte Schafberg
https://www.segantinihuette.ch
St. Moritz Tourismus
https://www.stmoritz.com
Werd & Weber Verlag
https://www.weberverlag.ch/